Welche Unternehmensform solltest du für dein E-Commerce Geschäft nutzen?

Kris Bursuc // Firmengründung

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January 1  

Es gibt etliche Webseiten, die dir die Unterschiede zwischen den Gesellschaftsformen und deren Vor- und Nachteile erklären, wie
– hier: https://www.junge-gruender.de/unternehmensformen/
– hier: https://sevdesk.de/lexikon/unternehmensformen/
– und hier: https://www.fuer-gruender.de/wissen/existenzgruendung-planen/recht-und-steuern/rechtsform/

In diesem Beitrag möchte ich dich jedoch auf wichtige Punkte hinweisen, die dir in Zukunft dabei helfen können, sehr viel Geld und Frust zu sparen. Die genauen Unterschiede zur Kapital- und Personengesellschaften findest du bei Dr. Google oder bei den so eben genannten Links.

Die erste Frage, die du dir stellen solltest

Frage dich, was du in deinem Leben vor hast und denke möglichst ohne eigene Limitierungen. Gar nicht so einfach, ich weiß. Es empfiehlt sich, dass du ggf. mit anderen, ERFAHRENEN(!) Menschen darüber sprichst und dir wirklich klar über die Optionen bist, denn es gibt kaum etwas, das mehr Zeit, Nerven und vor allem Geld kostet, als eine anfängliche Fehlplanung und Geiz. Vergiss bitte Freunde, Familie und Bekannte, die nicht aussergewöhnlich erfolgreich sind. Wenn du niemanden kennst, der bereits dort ist, wo du hin möchtest (und damit meine ich bitte keine Online-Coach typen), dann suche jemanden und bezahle ihn. (Bezahlung muss übrigens nicht immer in EUR, USD, CHF erfolgen. Sei kreativ.)

Gerade diejenigen, die anfangs denken, dass sie Geld sparen könnten, trifft es am härtesten: Entweder, weil sie es sowieso nicht weit bringen werden oder weil sie durch ihre sich selbst gestellte Falle nicht mehr heraus kommen.

Gerade anfangs fühlt es sich an, als sei das, was man denkt richtig. Und oft denkt man: „Wenn ich X erreicht habe, DANN mache ich Y“. Die Wahrheit ist oft jedoch: Um X zu erreichen, musst du Y tun. Und so ist es auch mit den Zielen: Du musst vorher wissen, was du möchtest! Hierfür könnte dir z.B. eine Erstellung eines Vision-Boards helfen: https://karrierebibel.de/vision-board-erstellen/.

Nachfolgend stelle ich dir ein paar Fragen als Beispiel, die dir dabei helfen sollten, hier weiter zu kommen.

  1. Möchtest du ernsthaft ein Geschäft aufbauen, das die Basis deiner Existenz sein wird oder möchtest du nur spielen und testen?
  2. Wie sieht dein Leben aus, wenn du 50.000 EUR monatlich an Gewinn erwirtschaftet hast? Wo möchtest du leben und wie soll dein Leben aussehen?
  3. Hast du ein Problem damit, 50% deiner Einnahmen an den Staat abzugeben und dafür entsprechende Leistungen (z.B. Straßen, Bildungseinrichtungen, etc.) zu erhalten oder bist du der Meinung, dass das völlig überzogen ist?
  4. Wie groß soll dein Unternehmen werden? Siehst du dich mit hunderten Mitarbeitern oder eher als „klein aber reich“?
  5. Wie viel Geld möchtest du monatlich verdienen? Bist du dir sicher, dass du bei dem besagten Limit auch aufhörst das Geschäft auszubauen?

Weshalb diese und weitere Fragen so wichtig sind.

Viele Menschen, gerade im Anfangsstadium, können sich gar nicht vorstellen was möglich ist, wissen nicht was wie funktioniert und ihnen ist nicht klar, in welche goldenen Ketten sie sich mit gewissen Entscheidungen begeben. Gerade durch fehlendes Wissen und die Motivation der „Online Coaches“, werden hier oft Fehleindrücke vermittelt, welche in groben Fehlern enden.

Wusstest du, dass du Deutschland – sobald du Beteiligungen an Kapitalgesellschaften besitzt – kaum mehr ohne große(!) Zahlungen an den Fiskus verlassen kannst? Jap. Von dir wird Geld gefordert – egal ob du es hast oder nicht, in dem deine Firma auf einen Wert X geschätzt wird. Schnell sprechen wir von 7-stelligen Summen, die Fällig werden – Wegzugsbesteuerung. Einfach das Unternehmen schließen und ein Neues im Ausland gründen? Nope. Stichwort „Funktionsverlagerung“. Mach dir nichts vor: So einfach kommst du da nicht mehr heraus.

Pro-Tipp: Triff eine Entscheidung. Möchtest du dein Leben lang in DE / AT / CH bleiben, oder kannst du dir vorstellen, wo anders zu leben? (Ich bin z.B. Fan von 2-3 festen Wohnsitzen, die man innerhalb eines Jahres besucht.)

Wie geht es dir, wenn du feststellst, dass dir das meiste Geld, das du mit großem Aufwand und Energie erwirtschaftet hast, vom Staat genommen wird? Wenn du bereits heute weisst, dass sich das nicht gut anfühlen wird, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie sich das lösen könnte. Es gibt unzählige Wege, jedoch solltest du bereits heute darüber nachdenken.

Pro-Tipp: Du hast die Wahl: Spare Steuern, indem du z.B. mit Holding-Strukturen, EWIW’s, etc arbeitest oder gleich die Maßnahmen legst, die dazu führen könnten, dass du ganz legal keine Steuern mehr zahlen musst. Die Entscheidung solltest du aber bitte VOR deinem Vorhaben treffen.

Was machst du, wenn du siehst, dass dein Geschäftsmodell ausgezeichnet funktioniert, du jedoch Investitionen von Dritten brauchen könntest, um auf das nächste Level zu kommen, du jedoch nicht darauf vorbereitet bist? Der Fall kommt meist viel schneller als geplant. Ohne entsprechende Vorbereitung, wirst du die Gelegenheit auch nicht ergreifen können. Hater würden das „Glück“ nennen. Du entscheidest: Wirst du Glück oder kein Glück haben?

Pro-Tipp: Mache dir bereits heute Gedanken über die Finanzierung. Ja, anfangs kannst du ggf. ohne Finanzspritzen starten. Was passiert aber, wenn z.B. weitere 75.000 EUR über Erfolg oder Niederlage entscheiden, du aber dafür nicht vorbereitet bist?

Meine Konkrete Empfehlung

Es gibt keine Pauschalantwort, sorry. Ernsthaft: Du solltest dich tief mit deinen Plänen befassen, bevor du hier leichtfertig eine Entscheidung triffst und dadurch sogar in der Insolvenz landen könntest – so, wie viele, die meinen, die Kleinunternehmerregelung sei so geil – bis die Nachzahlung von 19% auf z.B. all die Werbeausgaben aufgrund von „Reverse Charge“ vom Finanzamt nachgefordert wird. Fang am Besten gar nicht erst mit diesem Schwachsinn und Kleindenken an. Wenn du spielen möchtest, geh auf den Spielplatz. Wenn du ein Geschäft aufbauen möchtest, dann musst du es von Tag 1 wie ein Geschäft behandeln – und dazu gehört gründliche Planung.

„1.232.422,34 € in nur 3 Monaten?“ Ok. Kann man ja machen. Aber bitte nicht ohne ein vernünftiges Fundament.

Zusammengefasst: Lerne die unterschiedlichen Gesellschaftsformen kennen, plane genau, was du jemals erreichen möchtest und denke dabei bitt groß. Triff anschließend eine informierte Entscheidung, indem du dich zu den oben genannten Punkten vernünftig beraten lässt oder dich anderweitig gründlich informierst und – wichtig – vergiss bitte auch Themen wie z.B. die Verträge/Gründungsdokumente nicht, falls du nicht alleine arbeiten solltest. Sei bitte nicht so naiv und denke, du könntest die X.000 € für einen ordentlichen Gesellschaftervertrag sparen, weil sowieso nie etwas schief gehen wird. Nur so hast du eine Chance, teures Lehrgeld in Zukunft vermeiden zu können.

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Kris Bursuc